Storytelling (= das Erzählen von Geschichten) hilft, Informationen einprägsam und attraktiv zu vermitteln.
Daher wird diese Methode auch gerne bei der Vermittlung von Lerninhalten eingesetzt.
Authentisches Storytelling geschieht immer dann, wenn eine Geschichte sich „echt“ und passend anfühlt.
Doch wie gelingt dies?
Wie schaffe ich es, dass Storytelling authentisch wirkt?
Unser Tipp:
Erzähle eine Geschichte, die zu den Lernenden und ihrer Organisation (z. B. Unternehmen, Schule, …) passt.
Dabei definieren die Lernziele die Handlung der Geschichte.
Du kannst Dir dies über die folgenden Schritte erarbeiten:
- Lerne die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe und der Organisation kennen
- Definiere die Lernziele
- Erschaffe anhand dieser Informationen das Grundgerüst Deiner Geschichte
- Befülle die Geschichte mit den detaillierten Lerninhalten
Authentisches Storytelling
Hier stellen wir die oben genannten Schritte nochmal ausführlicher vor:
1. Zielgruppe und Organisation kennenlernen
- Welche Zielgruppe(n) gibt es? Was kennzeichnet und motiviert diese?
- Was macht die Organisation aus? Was sind deren Werte, Ziele und Mission?
- Welches Thema soll vermittelt werden?
- Welchen Kenntnisstand hat die Zielgruppe in Bezug auf das Thema, das über Lerninhalte vermittelt werden soll?
Beispiel:
Die Zielgruppe sind Studierende eines Bachelor-Studiengangs „Digitalisierung der Arbeitswelt“ an einer Hochschule. Die Studierenden sollen lernen, selbst digitale Lerninhalte zu erstellen. Sie besitzen eine ausgeprägte Bildung rund um Digitalisierung und fortgeschrittene IT-Kenntnisse.
2. Lernziele definieren
- Was sollen Lernende nach Absolvieren des Trainings können / wissen?
- In welcher Ausprägung soll das Thema beherrscht werden?
Beispiel:
Die Lernenden sollen nach dem Training eigenständig Lernvideos konzipieren und erstellen können. Dafür sollen sie auch in Grundzügen die Verwendung der Programme OBS (Video-Aufnahme) und DaVinci Resolve (Video-Bearbeitung) beherrschen.
3. Grundgerüst der Geschichte erschaffen
- Mit welcher Hauptperson könnten sich die Zielgruppe und die Organisation gut identifizieren?
- Welche Handlung könnte sich anhand der Lernziele ergeben?
Ist diese auch für Zielgruppe und Organisation passend? - Inwiefern kann die Handlung das Erreichen der Lernziele unterstützen?
Kannst Du eine Gliederung der Handlung anhand der Lernziele vornehmen? - Inwiefern kann der entscheidende Wendepunkt der Geschichte mit dem wichtigsten Lernziel kombiniert werden?
Beispiel für eine authentische Geschichte, die die o. g. Lerninhalte und Lernziele transportiert:
Sophie möchte für ihre Mitstudierenden ein Lernvideo zum Thema „Erfolgreich digital zusammenarbeiten“ erstellen. Sie ist begeistert von diesem Thema und kennt sich gut aus. Ein Lernvideo hat sie allerdings noch nie erstellt.
Überraschend erhält sie Hilfe von Ihrem Mitstudenten Max, der das Thema ebenfalls sehr spannend findet. Doch die Konzeption und Umsetzung eines solchen Videos sind leider gar nicht so einfach umzusetzen, wie die beiden zunächst dachten.
Zusammen gelingt es Sophie und Max dennoch herauszufinden, wie ein typischer Konzeptions- und Erstellungsprozess aussehen kann:
1) Auftragsklärung – 2) Konzeption – 3) Erstellung – 4) Feinschliff – 5) Veröffentlichung.
Auch für zwei Tools zur Umsetzung können sie sich bald entscheiden: OBS (Video-Aufnahme) und DaVinci Resolve (Video-Bearbeitung).
Hiermit ist der entscheidende Grundbaustein für die Erstellung des Lernvideos gelegt. Doch die konkrete Konzeption und Umsetzung des Videos werden noch weitere spannende Herausforderungen beinhalten …
IV. Geschichte mit detaillierten Lerninhalten befüllen
- Wie können die detaillierten Lerninhalte in das Grundgerüst der Geschichte eingebettet werden?
- Welche Inhalte sind wirklich zentral für das Erreichen der Lernziele?
Nutze diese für die Geschichte und lasse die Übrigen weg!
Nun wünsche ich Dir viel Freude beim Entwerfen Deiner eigenen Geschichte! 🙂